Jahresabschlussübung der Feuerwehr Lauchringen – Erdbebenszenario

Mit einem groß angelegten Szenario absolvierte die Feuerwehr Lauchringen gemeinsam mit weiteren Hilfsorganisationen die diesjährige Jahresabschlussübung auf dem Gelände der ehemaligen Firma Lauffenmühle.

Das von Lauchringens Feuerwehrkommandant und Stellvertretendem Kreisbrandmeister Bernhard Loll geplante Übungsszenario, in Anlehnung an die in Nordbaden laufende internationale Großübung „Magnitude“, sah auch ein Großeinsatz nach einem angenommenen Erdbeben vor.

Dabei wurde, so die Annahme, eine Veranstaltung von Kindern und Jugendlichen im ehemaligen Kesselhaus von der Erderschütterung schwer tangiert. Hier kam es in Folge des angedachten Ereignisses zu einem Brandausbruch. Einige der Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten sich mit teils schweren Verletzungen ins Freie retten. Im Gebäude selbst wurden mehrere Personen vom Rauch eingeschlossen.
Zwei weitere Besucher der Veranstaltung wurden auf dem Weg zum Kesselhaus von herabstürzenden Trümmern verschüttet.
Und auf dem Dach der Spinnerei, so das weitere Szenario, waren zum Zeitpunkt des Ereignisses zwei Monteure an der Photovoltaik-Anlage auf dem Dach beschäftigt. Von diesen rutschte einer der Monteure infolge der Erschütterung aus und blieb in der Absturzsicherung in etwa 15 Meter Höhe hängen und der zweite Monteur brach sich infolge eines Sturzes ein Bein.


Nun oblag es den insgesamt neunzig teilnehmenden Einsatzkräften der Feuerwehr Lauchringen gemeinsam mit dazu alarmierten weiteren Feuerwehren aus dem Umkreis sowie Einsatzkräften des Technischen Hilfswerkes und dem Rettungsdienst des Deutschen Roten Kreuzes die umfangreichen und vielfältigen Aufgaben in mehrere Arbeitsabschnitten einzuteilen und zu koordinieren. 


Der Menschenrettung wie auch der Eigensicherung galt dabei in allen Fällen die oberste Priorität.
Dies galt sowohl für die in das verqualmte Kesselhaus gehenden Einsatzkräfte, alle ausgerüstet mit schwerem Atemschutz, wie auch für die Suchtrupps auf der Suche nach Personen unter Trümmerteilen sowie für die Arbeit der Höhenrettung.


Die Wasserversorgung musste aufgrund gebrochener Wasserleitungen auf dem Lauffenmühlengelände über eine längere Wegstrecke von der Wutach her aufgebaut werden.
Unter den Augen vieler anwesender und interessierter Bürger, darunter auch Lauchringens Bürgermeister Thomas Schäuble und der fast komplette Gemeinderat, wurden fünfundzwanzig Personen, alle dargestellt von Mitgliedern der Jugendfeuerwehr Lauchringen und dem DRK Ortsverein Lauchringen, gefunden und teils mit Schleifkorbtragen oder Spineboards sowie über die zwei eingesetzten Drehleitern in Sicherheit gebracht. Diese wurden anschließend dem Rettungsdienst zur weiteren Versorgung übergeben.
Auch das per Fernbedienung betriebene Löschunterstützungsfahrzeug kam zum Einsatz um mit dem Großventilator das Kesselhaus vom Rauch zu entlüftet.

Lauchringens Kommandant und Einsatzleiter Bernhard Loll bemerkte in seinem abschließenden Resümee am Ende der Übung, dass diese Einsatzübung mit so vielen Einsatzkräften und Einsatzfahrzeugen im wirklichen Einsatzfall mit den beteiligten Einsatzkräften in ähnlicher Art und Weise koordiniert auch abgelaufen wäre.
„Die Einsatzübung“, bedankt sich Loll bei allen Mitwirkenden, „hat die gute Zusammenarbeit und Abläufe zwischen den benachbarten Wehren gezeigt, die im Ernstfall entscheidend wichtig ist.“
Traditionell gab es wieder ein abschließendes Schlachtplattenessen für alle an der Übung Beteiligten.

Text: Dietmund Schwarz (Pressesprecher Feuerwehr Lauchringen)

Fotos: Manuela Gebhardt (Journey & Meadow Photography)